Samstag, 31. Januar 2009

Vaktavlösning på Stockholms Slott

Heute haben wir eindeutige Vorteile erkannt, die eine Monarchie mit sich bringt. Man kann sich täglich um 12 Uhr (Sonntag 13 Uhr) die Wachablöse vor dem königlichen Schloss anschauen - mit Musik, manchmal sogar beritten.
Anders als die königlichen Garden in Europa, die wir bis jetzt kennen, ist die schwedische wesentlich herzlicher und kontaktfreudiger. So haben wir auch schon Bekanntschaft mit schwedischen Soldaten gemacht. :)


Man beachte bitte ganz genau diese schöne Fahne!



Steffi war von den Piccolospielern und deren Wichtigkeit natürlich sehr beeindruckt:


Danach stärkten wir uns in einem vegetarischen Restaurant mit fabelhaftem Ausblick auf die Altstadt.



Da wir schon wieder mal vom Essen schreiben, möchten wir euch noch mit einer schwedischen Spezialität bekannt machen.
Die Semla, eine Hefeteigkugel mit Kardamom, Marzipanfüllung und sehr viel Schlagobers.


Welcome Party

Gestern war das Exchange-Student Event des Jahres an der KTH: Welcome-Party
Da konnten wir wieder einige mittlerweile bekannte Gesichter sehen, unter anderem auch den verrückten Schweden vom Swedish Dinner.
Wie bei jedem anderen Club oder Lokal in Stockholm werden auch bei solchen Veranstaltungen immer Ausweise kontrolliert. Deswegen gibt es meistens eine Schlange vor den Eingängen.



Vom "Schlangestehen" haben wir ja schon berichtet. Heute haben wir sogar vor einem Systembolaget (staatliches Monopol für Verkauf von Alkohol mit mehr als 3,5 Volumsprozent) eine Menschenschlange gesehen. Das liegt vermutlich daran, dass heute Samstag ist und Schweden bekannterweise keine zurückhaltenden Trinker sind.

Sonntag, 25. Januar 2009

Endlich wieder Wochenende - Essen, Schlafen, Fernsehen, Rechnen...

...also eigentlich fast alles wie daheim ;)

Unsere letzte Lehrveranstaltung diese Woche war Donnerstag abend "Swedish Society, Culture and Industry in a Historical Perspective". Um bei der Wahrheit zu bleiben, war der eigentliche Grund, in diesen Kurs zu gehen, dass man da bei freiem Eintritt in Museen kommt, sich einige schwedische Filme ansieht und dann am Ende sein - angesichts dieses Programms nicht sehr mühsam - erworbenes Wissen bei einem Multiplechoicetest im Internet unter Beweis stellt, wobei man da auch noch ganz offiziell seine Lieblingsinformationsquellen Google und Wikipedia verwenden darf. Doch zu unserer Überraschung sind auch die Vorlesungen in diesem Kurs hörenswert und man erfährt einiges wissenswertes über Land und Leute.
Außerdem bildet "Swedish Society" auch einen sehr schönen Abschluss für unsere 4-Tage-Woche.

Da wir ja schon in beiden Mathefächern Hausübungen bekommen haben, das Wetter nicht wirklich einladend für Sightseeing war und "daheim" das wichtigste Schirennen der Saison stattfand, haben wir unser Wochenende Freitag recht gemütlich samt Übungsbeispielen vor dem Fernseher auf Elisabeths Corridor im Lappis beginnen lassen. (Ein Fernseher fehlt leider im sonst so modernen Studentenwohnheim Skrapan). Unsere Resultate waren ähnlich erfreulich wie die des Super-G.

Am Abend war dann das "Swedish Dinner" für Austauschstudenten. Das Essen war zwar, soweit wir das beurteilen können, nicht wirklich schwedisch, aber gut, doch der Ablauf mit Lieder Singen und einfach zwischendurch mal lautem Schreien/Grölen höchstwahrscheinlich doch recht authentisch. Ob jedoch der Schwede, der an unserem Tisch Platz nahm, um uns das Brauchtum eines schwedischen Dinners zu erklären, ein typischer Schwede war, wollen wir den Schweden zuliebe stark bezweifeln. Er hat sich jedenfalls sehr amüsiert und sich selbst auch nicht zu ernst genommen. (Seine Antwort auf die Frage, wie er denn zu der Ehre gekommen ist, hier sein Land zu vertreten: "They could also let mentally stable people do this job, but what would be the point in this?")



Der Schwede rechts im Bild:


Der nächste Tag war ähnlich strukturiert: Schirennen schauen, kochen (Fisch mit Kartoffeln und Gurken, also richtig was gekocht, nicht immer nur Nudeln!)... Mit dem Rechnen ging es jedoch recht schleppend voran, hauptsächlich deswegen, weil wir immer mehr auf die MATLAB-Aufgaben hinsteuerten... Und so gut wie jeder weiß, wie gern und gut wir beide programmieren. Daher haben wir uns schließlich doch für ein Nickerchen vor dem libanesischen Corridordinner im Lappis entschieden.

Das Dinner hat eine libanesischstämmige Schwedin veranstaltet, die das nächste Semester in Hongkong verbringen wird. Das Essen (alles von ihr selbst zubereitet!!!) war einfach umwerfend. Es gab selbst libanesischen Wein. Die Gäste waren bunt gemischt und die Gespräche mit Menschen aus aller Welt sehr interessant.


Die Gastgeberin:




Da wir doch recht lang auf dem Fest waren, waren unsere Erwartungen an uns selbst, dass wir Sonntag Nachmittag nach dem 2. Durchgang im Slalom (1. haben wir irgendwie verschlafen) irgendetwas sinnvolles in MATLAB zustande bringen, recht niedrig. Um so schöner war die Überraschung, dass uns beiden anscheinend endlich ein Knopf aufgegangen ist und wir mit nicht allzu großer Mühe, den Programmier-Teil unserer Aufgaben erledigen konnten. Eine wohl zutreffendere Beschreibung: Die Aufgaben waren einfacher als erwartet :)
Nichtsdestotrotz sind wir ungeheuer stolz auf uns und sehen einer entspannten Woche mit freiem Wochenende entgegen.

Mittwoch, 21. Januar 2009

Der Campus

Hier auch mal ein paar Bilder von unserem Campus, der uns wirklich sehr gefällt. Die Gebäude der TU in Wien sind überhaupt kein Vergleich dazu. Nicht nur von außen, sonderen auch innen sind die Gebäude sehr schön. Es gibt viele Computerräume und überrall findet man Sitzmöglichkeiten und sogar Sofas :)




In dieser Periode (dauert von Jänner bis Mitte März) belegen wir folgende Kurse:
- Optimal Control Theory
- Stochastic Decision Support Models
- Swedish3 - intermediate level
- Swedish Society
Von den Mathematik-Vorlesungen sind wir sehr begeistert. Anders als bei uns werden hier nämlich Beispiele von den Professoren vorgerechnet und es müssen nur sehr wenige selbstständig erarbeitet werden. Unserer Schwedisch-Professorin mögen wir auch sehr. Erstens, weil wir sie gut verstehen und zweitens, weil sie sehr witzig ist.

Montag, 19. Januar 2009

17./ 18.Jänner

Morgenspaziergang

Am Samstag wollten wir uns den Sonnenaufgang anschaun, solange er noch so "spät" ist. Vor acht Uhr sind wir vom Lappis Richtung Meer aufgebrochen. Ohne Karte... Einfach Richtung Osten... Nach einer Stunde Wanderung durch Wald und über Wiesen, vorbei an Kühen und Seen war die Sonne da, das Meer aber nicht... Es war trotzdem sehr schön. Auch wenn wir doch ein wenig gefroren haben.
Schließlich kamen wir dann doch einmal zum Meer, mussten aber feststellen, dass wir ganz wo anders gelandet sind, als beabsichtigt. Aber wir haben uns nicht entmutigen lassen und sind einfach weitergegangen. Nach einer weiteren Stunden waren wir wieder in bewohntem Gebiet. Wir haben einen Großmarkt am Stadtrand gefunden und dort gefrühstückt. Gestärkt fanden wir sogar eine Busstation und fuhren in die Stadt.
Auch wenn wir etwas länger spazieren waren als beabsichtigt, war es doch ein schönes und sehr lehrreiches Erlebnis. Man sollte nie außschließlich von Google-Earth-Satellitenbildern im Kopf ausgehen ;)




Vasa-Museum
Am Nachmittag haben wir uns die Attraktion Schwedens angeschaut: das Vasa-Museum. Die Vasa ist der ganze Stolz der Schweden. Ein Schiff aus dem 17. Jh., das ganze 1,3 km gesegelt ist, bevor es gesunkten ist.


Södermalm-Spaziergang
Nachdem wir am Samstag eher die ländliche Umgebung Stockholms erkundet haben, wollten wir uns heute in Södermalm umschauen. Doch nichts vom Vortag gelernt: wieder ohne Karte aber dafür mit einer Thermoskanne voll Tee.
Als wir am Ende der Insel angekommen sind, haben wir auf dem zugefrorenen Meer Eisläufer gesehen. Also müsste das Eis auch uns aushalten. Sehr vorsichtig und wahrscheinlich weniger elegant haben wir unseren Spaziergang auf Eis fortgesetzt.

Der Rückweg war, auch wenn wir keine Karte hatten, weniger abenteuerlich. Wir waren ja in einer bewohnten Gegend.



Freitag, 16. Januar 2009

Seit 7. Jänner sind wir nun schon in Schweden. Leider haben wir uns bisher noch nicht die Zeit genommen, von unseren Erlebnissen zu berichten. Das wollen wir jetzt nachholen.

Anreise



Die Euphorie darüber, dass wir 30 Kilo einchecken durften und somit über 40 kg Gepäck hatten, hat sich wieder gelegt, als wir Koffer, Rucksack, Laptop usw. durch ein verschneites Stockholm schleppen mussten. (Wir mussten feststellen, dass sich nicht jeder Koffer auf verschneiten Gehsteigen ziehen lässt.)



Flytta in

Als wir endlich unsere Schlüssel in Händen hielten, waren wir schon sehr gespannt auf unsere Zimmer. Unser erster Weg führte uns zu Steffis Wohnheim in dem sehr belebten Stadtteil Södermalm. Leider wurden Steffis Erwartungen nicht ganz erfüllt, weil ihr Vormieter anscheinend nicht gerne aufräumte und es auch ihr zu Liebe nicht getan hatte. Deshalb machten wir uns gleich an die Arbeit, um die Wohnung etwas freundlicher aussehen zu lassen. Aber über die zurückgelassenen Reiswaffeln mit Pizzageschmack haben wir uns sehr gefreut.

Später, in Lappis (einer riesigen Studentenwohnsiedlung im Norden Stockholms) angekommen, konnten wir auch einige interessante Schlüsse über Elisabeths Vormieter ziehen. Er dürfte ganze 5 Monate die Putzmittel am Gang nicht gefunden haben. Über das funktionierende Internet freuten wir uns sehr :) Danke Hendrik.

Am zweiten Tag fuhren wir gleich zum nächstgelegenen IKEA um unsere Zimmer mit den verschiedensten Einrichtungsgegenständen etwas aufzurüsten. Übrigens, einen IKEA-Kasten kann man auch mit einer Küchenpfanne um 2 Uhr früh bestens zusammenbauen.


Steffis Zimmer:

Elisabeths Zimmer, Wohnheim und Umgebung:

Elisabeths Fenster ist das 2. Eckfenster von oben, nach Nordosten gelegen; nicht zu hell, sodass man morgens lang schlafen kann, aber die beiden Pflanzen gedeihen prächtig.

Die nähere Umgebung:




Die ersten Tage

Anfangs waren wir sehr mit organisatorischen Tätigkeiten, Putzen und Kennenlernen der Infrastruktur beschäftigt. Jetzt fangen wir an Stadt, Leute und Uni kennenzulernen.
Beim Eislaufen im Kungrträdgården lernten wir 7 weitere österreichische AustausstudentInnen kennen, mit denen wir dann einen gemütlichen Abend verbrachten und Södermalm unsicher machten. Im Studentenwohnheim haben wir auch schon sehr nette Schweden kennengelernt. Sie entsprechen aber nicht so ganz dem Bild, das wir bisher von typischen Schweden hatten.




Die Schweden

Generell konnten wir feststellen, dass Schweden sehr modebewusst sind, Männer wie Frauen. Anscheinend nehmen Schwedinnen einiges auf sich, um gut auszusehen. Bei solchen Temperaturen kämen wir nie auf die Idee mit Miniröcken, dünnen Strumpfhosen und Ballerinas außer Haus zu gehen.
Schweden sind uns in manchen Dingen anscheinend überlegen. Vor allem wenn es um Warteschlangen geht. Hier werden überall, egal ob in Banken oder beim Schlater für U-Bahn-Tickets, Nummern gezogen, was das Ganze wesentlich stressfreier und fairer gestaltet, auch wenn man vermutlich nicht weniger lang wartet. Wir sind schon gespannt, ob wir da die Inhalte unserer Vorlesung über Warteschlangentheorie angewandt sehen.

Die Stadt